Revitalisierung

Revitalisierung

In den kommenden achtzig Jahren sollen schweizweit ein Viertel der beeinträchtigten Gewässer revitalisiert werden. Im Kanton Luzern mit insgesamt 4'000 Kilometer Fliessgewässer sind es rund 300 Kilometer.

Warum revitalisieren?

Aus Gründen des Hochwasserschutzes und zur Gewinnung von Kultur- und Siedlungsflächen wurden im 20. Jahrhundert zahlreiche Bäche und Flüsse begradigt, kanalisiert oder eingedolt. Als Folge davon wurden natürliche Überschwemmungsgebiete überbaut und Lebensräume von Pflanzen und Tieren zerstört. Später zeigte sich, dass Hochwasserschäden auf diese Weise nicht verhindert werden können.

Eine Revitalisierung gibt einem Fliessgewässer wieder mehr Raum für die eigendynamische Entfaltung und schafft für Pflanzen und Tiere neue Lebensräume. Die Landschaft wird ökologisch aufgewertet und die Vernetzung entlang der Gewässer verbessert. Für die Menschen entstehen beliebte Naherholungsgebiete.

Ziele einer Revitalisierung 

Wann revitalisieren?

Wenn sich das Gewässerbett, die Uferverbauung oder die Eindolung in einem schlechten Zustand befindet, bietet sich die Möglichkeit zu revitalisieren statt zu sanieren.
Dutencholben, Eich 

Falls nach einem Hochwasserereignis ohnehin Arbeiten an einem Gewässer durchgeführt werden müssen oder ein allgemeines Hochwasserrisiko besteht, kann eine Revitalisierung zur Lösung des Problems beitragen.
Krienbach, Obernau

Bei einer Melioration oder Landumlegung bietet sich der Einbezug einer Gewässerrevitalisierung an bzw. ist im Sinne des ökologischen Ausgleichs gefordert.
Hürnbach, Dagmersellen

Im Zuge von  Neuerschliessungen und Überbauungen, von denen auch Gewässer betroffen sind, erhöht eine Ausdolung oder Aufwertung die Qualität der Grünflächen und des ganzen Quartiers.
Strumpfbach, Eschenbach
Förndlibach, Buchrain

Wenn Vernetzungsachsen in der Landschaft fehlen oder beeinträchtigt sind, ist eine Revitalisierung und Bachöffnung ein zweckmässiger Bestandteil eines Vernetzungsprojekts. Auf diese Weise können auch Biodiversitätsförderflächen für den ökologischen Ausgleich geschaffen werden.
Biodiversitätsbeiträge
Vorgehen

Nutzen

Ein naturnahes Fliessgewässer, dem genügend Raum zur Verfügung steht, ist in der Lage, Hochwasserspitzen zu dämpfen und den Abfluss zu verlangsamen. Damit sind Gebiete im Unterlauf besser vor Überschwemmungen geschützt. Ein schöner Bachlauf lädt zudem zum Verweilen, Spazieren, Joggen und zum Spielen ein. Revitalisierte Bäche werten Quartiere oder sogar ganze Ortsbilder auf.

Beispiele im Kanton Luzern

Strategische Planung des Kantons Luzern

Die aus Sicht des Kantons Luzern prioritären Revitalisierungsstrecken sind in einer strategischen Planung enthalten. Weiter bestehen Planungen zur Sanierung des Geschiebehaushaltes und der Fischgängigkeit.

Revitalisierungs- und Sanierungsplanung

 

 

 

Projekte in Planung oder Ausführung

Weitere Informationen

Entlang der Längmatt wurde dem Bach mehr Raum gegeben.
Mit Blocksteinen wird der Bachlauf in einem S-förmigen Verlauf geführt.
Der Krienbach im Obernau (Kriens) wurde 2007 revitalisiert.
Grössere Höhendifferenzen wurden mit Pendelrampen überwunden.
Pendelrampe im revitalisierten Rickenbach
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