Die gesamten jährlichen Stickstoffeinträge aus der Luft liegen im Kanton Luzern nach wie vor weitverbreitet bei 20 bis 60 Kilogramm pro Hektare (kg N/ha). Für Hochmoore gelten jedoch tolerierbare jährliche Eintragsmengen (critical loads) von maximal 5 bis 10 kg/ha, für Wälder von 5 bis 20 kg/ha sowie für extensive Naturwiesen von 10 bis 20 kg/ha.
Werden diese Werte langfristig überschritten, kommt es zur Verarmung oder gar Verlust von ganzen Ökosystemen. Auch der Wald verliert seine Vitalität durch die Versauerung des Bodens und wird dadurch anfälliger für Schädlinge und Sturmereignisse.
Das BAFU beziffert die Schäden an der Biodiversität mit 14 Fr/kg N oder 60 Mio. Fr/Jahr im Kanton Luzern (Ecoplan / Infras 2014).
Die verminderte Wertschöpfung der Waldwirtschaft ist schwer bezifferbar. Der schädliche Einfluss in Form von Verlust an Trockenresistenz, geringere Resistenz gegen Schädlingsbefall, höhere Anfälligkeit für Windwurf, eingeschränkte Bewirtschaftung durch Bodenversauerung (IAP 2018) wird auch von anderen Faktoren mitverursacht. Eine grobe Schätzung des stickstoffbedingten Verlustes von 5% der Wertschöpfung der Waldwirtschaft (1,4 Mrd. Lignum 2020:) ergibt eine Minderung von 70 Millionen Franken pro Jahr.
Ausserdem besteht das Risiko, dass der übermässige Stickstoffeintrag in Waldböden in einigen Jahren oder Jahrzehnten zu erhöhtem Eintrag an Nitrat ins Grundwasser führt (BAFU (Hrsg.) 2020 und IAP 2018). Hiervon wären die Trinkwasserversorger betroffen, welche aufwändigere Reinigungsverfahren einsetzen müssen, um die Grenzwerte für Nitrat einhalten zu können. Das sind Kosten die man heute der zukünftigen Generation überträgt. Man muss also von jährlichen Schäden von ca. 130 Millionen als Folge der Ammoniakemissionen einsetzen. In der Summe sind das bis 2030 Schäden von 1.3 Mrd. Franken. Hierin sind Folgekosten im Bereich Phosphoreintrag in Seen nicht eingerechnet. Viele Kosten sind sehr schwer zu monetarisieren, obwohl sie durchaus real sind. Wenn der Erholungswert von Wäldern teilweise verloren geht, weil die Brombeere flächendeckend alles überwuchert ist das schwer in Franken anzugeben.