Der Kanton Luzern liefert in seinem Umweltbericht 2018 einen Überblick über den aktuellen Zustand der Umwelt und identifiziert die fünf grössten Herausforderungen, welche den Kanton in den kommenden Jahren im Umweltbereich beschäftigen werden. Der Bericht formuliert zu jedem Bereich Umweltziele, die bis 2030 erreicht werden sollen – themenübergreifend und in Zusammenarbeit mit Verursachern und weiteren Akteuren.
Zustand, Ziele und fünf Herausforderungen
Herausgeber ist das Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement (BUWD). Verfasst wurde der Bericht von der Dienststelle Umwelt und Energie (uwe) in Zusammenarbeit mit allen Dienststellen des BUWD.
Auftrag: Die Umwelt des Kantons Luzern ist Kapital für die Zukunft und ein wichtiges Element der Standortqualität. Das Bevölkerungs-, Wirtschafts-, Siedlungs- und Verkehrswachstum hinterlässt jedoch in weiten Teilen des Kantons Spuren. Eine Trendumkehr ist nicht absehbar. Deshalb wird die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen immer wichtiger. Der Kanton verpflichtet sich in seinem Legislaturprogramm 2015-2019, haushälterisch mit seinen Ressourcen umzugehen. Das Umweltschutzgesetz verpflichtet die Behörden, die Bevölkerung regelmässig über den Stand der Umweltbelastung zu informieren.
Zustand: Der Umweltbericht 2018 beleuchtet einerseits eine Reihe von umweltrelevanten Aktivitäten wie Siedlungsentwicklung, Mobilität, Landwirtschaft und Industrie, andererseits beschreibt er den Zustand verschiedener Umweltbereiche wie Luft, Gewässer oder Boden. Deren Zustand hat sich zwar in den letzten Jahren verbessert, es besteht aber nach wie vor Handlungsbedarf. So wurde die Luftqualität zwar besser, die Schadstoffkonzentration ist aber immer noch zu hoch. Mit Ausnahme von Kleinseen und Weihern ist die Wasserqualität mittlerweile in vielen Gewässern gut. Auch der Schadstoffeintrag in den Boden ist ebenfalls kleiner geworden, die Fruchtbarkeit hat jedoch ab- und die Versiegelung zugenommen.
Fünf Herausforderungen: Der Kanton Luzern identifiziert in seinem Umweltbericht 2018 die fünf grössten Herausforderungen, welche den Kanton in den kommenden Jahren im Umweltbereich beschäftigen werden:
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Siedlungsentwicklung und Mobilität: Die Siedlungsentwicklung beeinflusst die Mobilität. Beide Bereiche sind aufeinander abzustimmen, um bessere Voraussetzungen für die Nutzung des öffentlichen Verkehrs zu schaffen.
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Nährstoffüberschüsse und Schadstoffe: Die Nutztierdichte im Kanton Luzern ist im schweizerischen Vergleich überdurchschnittlich hoch. So können Emissionen von Nährstoffen zu einer Beeinträchtigung von Luft, Boden, Gewässern und zu nährstoffarmen Biotopen führen. Nährstoffüberschüsse müssen deshalb vermieden und Schadstoffe aus der Landwirtschaft vermindert werden.
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Kreisläufe und ressourcenschonende Technologien: Kreisläufe (Landwirtschaft, Abfallwirtschaft) müssen geschlossen werden. Dabei gilt es, ressourcenschonende Technologien zu nutzen. Ziel ist, die Recyclingquoten weiterhin zu steigern bzw. möglichst alle Stoffkreisläufe zu schliessen.
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Erneuerbare Energien: Der Kanton Luzern hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch gegenüber dem Jahr 2007 bis 2030 zu verdoppeln. Gleichzeitig muss die Energieeffizienz gesteigert werden.
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Wasser und Gewässer: Der Druck auf die kantonalen Gewässer und Wasserressourcen steigt – vor allem durch die tierintensive Landwirtschaft und die starke Bautätigkeit
Wie weiter?
Anders als noch vor der Jahrtausendwende genügt es nicht mehr, Umweltbereiche wie Luft und Gewässer einzeln zu betrachten und deren Zustand zu verbessern. Die aktuellen Herausforderungen müssen themenübergreifend und in Zusammenarbeit mit Verursachern und weiteren Akteuren bewältigt werden. Die Publikation des Umweltberichts ist gleichzeitig der Startschuss für die Erarbeitung von konkreten Massnahmen – in Ergänzung zu den Massnahmen, die bereits umgesetzt werden. Dazu gehört auch die regelmässige Durchführung eines Umweltmonitorings und das Umsetzen der Schwerpunkte gemäss Legislaturzielen bis 2019: Siedlungsraum nach innen verdichten, Energieumbau unterstützen, Schutz vor Naturgefahren verbessern.