Seesanierung

Die Wasserqualität der drei Mittellandseen (Sempachersee, Baldeggersee und Hallwilersee) hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert. Dennoch sind heute – nach über 40 Jahren erfolgreicher Sanierungsbemühungen – noch nicht alle Ziele erreicht. Die Seen sind noch immer zu stark mit Phosphor belastet und somit weiterhin überdüngt. Die Seeüberdüngung begünstigt übermässiges Algenwachstum. Durch den mikrobiellen Abbau dieser Algen wird im Tiefenwasser der Sauerstoff aufgezehrt und so die Fortpflanzung von Fischen (z. B. Felchen) erschwert oder gar verunmöglicht. Die drei Seen müssen deshalb weiterhin künstlich mit Reinsauerstoff und/oder Druckluft belüftet werden.

2019 wurden auf der Basis von Erkenntnissen aus der aktuellen Forschung und der langjährigen Seen-Überwachung neue Ziele für die Sanierung der drei Seen definiert. Sie betreffen die Phosphoreinträge, die Phosphorkonzentration, die Algenproduktion, die Sauerstoffkonzentration und die natürliche Verlaichung der Fische. Ein jährlicher Bericht an die ASSAN (Arbeitsgruppe Seesanierung Mittellandseen) zum „Zustand der Mittellandseen“ fasst die aktuellen Daten und die laufenden Massnahmen zur Seesanierung zusammen. 

Bericht Zustand der Mittellandseen 2025

Um die Sanierungsziele zu erreichen, müssen die bestehenden Massnahmen weitergeführt werden. Zudem erschwert der Klimawandel, dass die Ziele der Seesanierung erreicht werden.

Ein zentraler Pfeiler der Sanierung ist die Absenkung des Phosphoreintrags. Die Phosphoreinträge in die Seen stammen zum überwiegenden Teil aus landwirtschaftlich bewirtschafteten Flächen. Das vom Kanton Luzern lancierte Phosphorprojekt und die revidierte kantonale Phosphorverordnung (seit 2021 in Kraft) tragen dazu bei, diese Einträge zu senken. Seit 2021 läuft die dritte Phase des Phosphorprojekts, ab 2026 ist die vierte Phase geplant.  Die Massnahmen zielen vor allem auf die Reduktion der Phosphoreinträge aus diesen Böden ab. So darf der Phosphorbedarf der Kulturen nicht mehr zu 100 Prozent durch die Düngung gedeckt werden. Damit entziehen die Pflanzen Phosphor aus den Vorräten des Bodens.

Merkblatt Sanierung Mittellandseen Phase lll

Forschungsbericht Beitragende Flächen 

Kantonale Phosphorverordnung 

Aber auch bei der Siedlungsentwässerung besteht noch Handlungsbedarf. Eine grosse Bedeutung kommt dem Projekt «ARA Seetal» der beiden Kantone Aargau und Luzern und der betroffenen Gemeinden zu. Die «ARA Seetal» soll bis Anfang der 2030er-Jahre gebaut werden und die Abwässer des gesamten Seetals reinigen. Durch den Zusammenschluss wird künftig das in den ARA gereinigte Abwasser an Baldegger- und Hallwilersee vorbeigeleitet. Es entsteht also eine rund 30 Kilometer lange, abwasserfreie Gewässerstrecke durchs Seetal. Parallel werden die Siedlungsentwässerung und insbesondere die Entlastungsbauwerke laufend optimiert, was zu einer weiteren Reduktion dieser Phosphoreinträge führt.

Factsheet ARA Seetal

Schliesslich müssen in den nächsten Jahren die Belüftungsanlagen in den Mittelalandseen erneuert werden: Die 40 Jahre alten seeinternen Anlagen erreichen das Ende ihrer Lebensdauer.

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