Feinstaub (PM10) gilt heute als lufthygienischer Hauptindikator für die Gesundheitsbelastung, speziell im Winterhalbjahr. Der Winter ist in unseren Breitengraden häufig von Inversionslagen geprägt (oben blau - unten grau). Bei wenig Wind und unterhalb einer kompakten Nebeldecke konzentrieren sich die Luftschadstoffe wie in einer Käseglocke.
Aktuelle Situation
www.in-luft.ch (aktuelle Feinstaubbelastung)
BAFU-Website (Film mit den Tagesmittelwerten in der Schweiz)
Quellen
Im Winter sind 80 Prozent des Feinstaubs sekundären Ursprungs, d.h. gasförmige Vorläufersubstanzen wandeln sich erst in der Luft in Feinstaub um. Es sind die Emissionen von Stickoxiden und organischen Gasen aus Feuerungen, Verkehr, Industrie- und Gewerbeanlagen sowie aus der Landwirtschaft, welche die Bildung von Feinstaub begünstigen.
Der Nebel ist nicht Verursacher der hohen Feinstaubbelastungen. Die Nebeldecke verhindert aber, dass die vom Menschen in die Luft gebrachten Gase sich verdünnen und abtransportiert werden.
Auswirkungen
Erhöhte Schadstoffkonzentrationen haben negative Folgen für die Gesundheit. Feine Staubpartikel werden bis in die Lungenbläschen transportiert und erhöhen das Risiko von Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislaufproblemen. Insbesondere Dieselruss ist sehr gesundheitsgefährdend, weil er aus extrem kleinen Teilchen besteht.
Massnahmen
In den letzten Jahren wurden Massnahmen zur PM10-Reduktion umgesetzt, z.B. Emissionsbegrenzungen bei Industrieanlagen und Feuerungen sowie Abgasvorschriften für Motorfahrzeuge. Die Feinstaubbelastung wurde dadurch zwar gesenkt, aber die Situation ist noch nicht befriedigend.
Geplant sind weitere Massnahmen wie strengere Abgasvorschriften für schwere Motorfahrzeuge, finanzielle Anreize zur Förderung der Partikelfilter bei Diesel-Personenwagen und der Einsatz von Partikelfiltern in Baumaschinen. Zur Verringerung der Feinstaubbelastung trägt zudem der sachgerechte Betrieb von Holzfeuerungen bei.